Weisheit des Glücks

Der Dalai Lama richtet den Blick geradeaus. Er spricht direkt in die Kamera. Nicht zu einem anonymen Publikum, er sucht den Kontakt zu dem Menschen im Kino, sagt "Ihr" und "Uns". Die Schweizer Regisseure Barbara Miller und Philip Delaquis haben ihre Kamera eigens so aufgebaut, dass die Leinwand keine Barriere darstellt, sondern zur offenen Tür wird. Der Dalai Lama spricht in diesem Interview, das vielleicht sein letztes sein könnte, dass eine Art Vermächtnis sein will über die WEISHEIT DES GLÜCKS. Denn Freude und Glück seien der Sinn des Lebens. Friede ist es, was jeder anstrebe. Was so schlicht klingt, gewinnt Tiefe, weil die 14. Wiedergeburt des Dalai Lama in seinem langen Leben dafür ein persönliches Zeugnis abgelegt hat. Das 89-jährige geistige Oberhaupt der Tibeter hat Unfrieden, Wut und (Selbst-)Zerstörung selbst erfahren. Der Friedensnobelpreisträger hat sich davon nicht überwältigen, nicht entmutigen lassen. Er holt Atem, bevor ihn die negativen Gefühle fortreißen. Er rät dazu, es ihm gleichzutun.

Das intensive Interview erweitert sich durch bislang unveröffentlichte Archivaufnahmen von dem Mann, der 1935 als Tenzin Gyatso auf die Welt kam. Kameramann Manuel Bauer weitet mit seinen Aufnahmen "von diesem kleinen Planeten" und seinen gegenwärtig acht Milliarden Bewohnern die Perspektive. Schöne Bilder sind es, aber keine geschönten. Aus dem, was gut und schützenswert ist, gilt es Mut zur Veränderung zu schöpfen.

Nicht zu vergessen: Richard Gere und Oren Moverman haben als Executive Producers die Dokumentation möglich gemacht. Der Film war ihnen ein Anliegen.

Dokumentarfilm

Schweiz 2024

Regie: Barbara Miller, Philip Delaquis

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Ab 6 Jahren  |  90 Minuten