Was uns hält - Lacci

In der italienischen Originalversion mit deutschen Untertiteln!

Wie viel Ehe war es schon? Aus Aldos Sicht (Luigi Lo Cascio) mehr als genug. Aus Vandas Perspektive (Alba Rohrwacher) war es das nicht annähernd. Und die Kinder? Wer fragt schon die elfjährige Anna (Sveva Esposito) und ihren zwei Jahre jüngeren Bruder Sandro (Giovannino Esposito), was sie vom Gehen und Kommen, vom Binden und Lösen ihrer Eltern halten? Anfang der 1980er Jahre gesteht der Radiojournalist Aldo seiner Frau in der Küche, dass er mit Anna (Giovanna Mezzogiorno) geschlafen hat. Vanda sieht den Bund gebrochen, den sie mit der Hochzeit geschlossen haben. Aldo zieht mit Anna von Neapel nach Rom. Doch das ist nicht das Ende der Bindung zu Vanda und den Kindern. Die Ehefrau fordert ihren Mann auf, zurück- und seinem Versprechen nachzukommen. Irgendwann kehrt der Mann zurück und lebt bei seiner Frau. Doch er lässt sie wissen: "Wenn man zusammenlebt, sollte man wenig reden. Nur das unbedingt Nötigste."

Daniele Luchettis Familiendrama LACCI - WAS UNS HÄLT darf als eine Art Zugabe zum Akzenteprogramm in diesem Jahr gesehen werden. Der Italiener nimmt das Stichwort "Familienbande" sehr wörtlich. Lacci bedeutet im Italienischen Schnürsenkel. Luchetti verfilmte den gleichnamigen Roman von Domenico Starnone, mit dem er auch am Drehbuch arbeitete. Die Szenen einer gescheiterten Liebe spannen einen Bogen über 30 Jahre. Der Regisseur bricht dabei immer wieder den Zeitstrahl, so wie er die Perspektiven wechselt. Wenn Vanda auf der Straße auf Anna und Aldo losgeht, schauen die Kinder im Auto machtlos zu. Selbst als sie längst erwachsen sind, bluten die Wunden nach. Alba Rohrwacher spielt die betrogene Ehefrau mit Temperament und Sinn fürs Drama.

Italien 2020

Regie: Daniele Luchetti

Darsteller: Alba Rohrwacher, Luigi Lo Cascio, Laura Morante u.a.

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Ab 16 Jahren  |  100 Minuten