Sing Sing

25 Jahre bis lebenslänglich hat John Whitfield (Colman Domingo) aufgebrummt bekommen - für einen Mord, den er gar nicht begangen hat. Seine Haft sitzt er im Gefängnis Sing Sing ab, ein Stück außerhalb von New York. John ist der Star des Theaterprogramms RTA (Rehabilitation Through The Arts), das vom professionellen Regisseur Brent Buell (Paul Raci) geleitet wird. Doch seine Führungsrolle im Ensemble wird von Clarence Maclin (als er selbst) infrage gestellt. Der schwierige Charakter bringt sogar Johns Idee für das nächste Stück zu Fall. Stattdessen wird die Zeitreise-Farce "Breakin' the Mummy's Code" auf die Bühne gebracht. Hier treffen Hamlet auf Freddy Krueger und Piraten auf römische Gladiatoren.

Während die Truppe übt, bekommt John die Chance auf vorzeitige Entlassung. Im entscheidenden Gespräch schildert er bewegend, wie sehr ihm das Programm geholfen hat. Die zuständige Beamtin fragt jedoch ungerührt: Ob der Häftling wirklich ein besserer Mensch geworden sei oder wieder nur eine Rolle spiele?

Der Name SING SING ist quasi ein Synonym für Gefängnis - so wie Alcatraz oder Folsom. Regisseur Greg Kwedar schärft in seinem Drama bewusst das vorgestanzte Bild. Sein Kameramann Pat Scola setzte nahezu dokumentarische Aufnahmen um. Viele Großaufnahmen machen aus Häftlingen Menschen. Passend dazu sind nur wenige Rollen mit professionellen Schauspielern besetzt. Kwedar arbeitete mit Laiendarstellern, die im echten Leben an dem RTA-Programm teilgenommen haben. Diese Nähe zur Realität erhöht die Spannung: Die Konflikte und Seelenkämpfe sind echt - oder könnten es zumindest sein.

Weitere Termine im März.

USA 2023

Regie: Greg Kwedar

Darsteller: Colman Domingo, Clarence Maclin, Sean San Jose Blackman u.a.

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Ab 6 Jahren  |  107 Minuten

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