Samia

Die kleine Samia (Riyan Roble) weiß es ganz genau: Sie will einmal die schnellste Frau der Welt werden. In ihrem Dorf läuft das Mädchen bereits allen davon. Sogar ihrem Freund Ali, der kurzerhand beschließt, dass er Samia als Trainer unterstützen wird. Doch die kleine Sprinterin hat mit mehr Widrigkeiten zu kämpfen, als an Turnschuhe zu kommen. Die islamische Regierung findet, dass Sport für Frauen nichts ist. Und erst recht nicht in Trainingsbekleidung. Doch Samia (jetzt: Ilham Mohamed Osman) lässt sich nicht aufhalten. Sie erhält eine Einladung zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Die Fahne ihres Landes wird sie dort bei der Eröffnungsfeier tragen. Ihr Lauf wird legendär. Doch ihre Geschichte ist mit diesem vorübergehenden Happy End nicht zu Ende erzählt.

Das ist es, was Kino kann: das abstrakte Beispiel eines Schicksals zu erzählen. Und mit dem, was sonst eine Agenturnachricht ist, das Publikum zu berühren und zu bewegen. Damit Zahlen sich in Namen verwandeln. Yasemin Samdereli (ALMANYA - WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND) erzählt deshalb in dem Drama SAMIA von der ganz persönlichen "Flüchtlingskrise" einer Olympionikin. Der Regisseurin diente der Tatsachen-Roman "Sag nicht, dass du Angst hast" von Guiseppe Catozzella als Vorlage. Mit Samia zu fühlen ist dabei erwünscht und gewollt. Das Biopic legt es darauf an. Für Verständnis ist manchmal Verstand einfach nicht genug.

IT/DE/BE/SE 2024

Regie: Yasemin Samdereli mit Deka Mohamed Osman

Darsteller: llham Mohamed Osman, Fathia Mohamed Absie, Fatah Ghedi u.a.

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Ab 12 Jahren  |  103 Minuten

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