Mein Platz ist hier - Il mio posto è qui

Der Vater ihres Kindes kommt aus dem Krieg nicht zurück nach Kalabrien. Für die 17-jährige Marta (Ludovica Martino) bleibt 1946 nur ein Ausweg: Sie muss einen Witwer heiraten, den sie nicht liebt. So lässt sich ein Rest an Ehre retten. Der Hochzeitsplaner Lorenzo (Marco Leonardi) soll sich um die Details kümmern. Lorenzo ist offen homosexuell. Marta freundet sich mit ihm an und lernt von ihm, dass es außerhalb des Dorfes im Süden Italiens eine Welt gibt, die mehr bietet als Hausarbeit und Ehepflicht. Vielleicht hat der Pfarrer unrecht, wenn er behauptet: Der Schweiß eines Mannes sei das Weihwasser, das eine Ehe heiligt. Marta begehrt auf. Sie will bei den Wahlen von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. Da lachen die Männer. Aber die junge Frau lässt sich so leicht nicht einschüchtern.

Die Nähe zu dem italienischen Kinohit MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG ist unverkennbar: Das Emanzipationsdrama MEIN PLATZ IST HIER - IL MIO POSTO E QUI thematisiert den Ausbruch einer jungen Frau aus der patriarchalischen Enge. Die Schreibmaschine, die Marta geschenkt bekommt, steht für die Freiheit, sich selbst ausdrücken zu können. Die Regisseurin Daniela Porto verfilmte zusammen mit Cristiano Bortone ihren eigenen Roman. Ihre Filmsprache ist direkt und ungeschönt. Martas Kampf ist genau dies: ein Kampf.

In der italienischen Originalversion mit deutschen Untertiteln (OmU).

Italien 2024

Regie: Daniela Porto, Cristiano Bortone

Darsteller: Ludovica Martino, Marco Leonardi u.a.

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Ab 12 Jahren  |  110 Minuten

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