Frauen-Leben
Den Begriff "Nahaufnahme" füllten die fünf Dokumentaristen des RuhrFilmZentrums auf eigene Weise mit Leben. Für die Chronik einer Zeche und ihrer Siedlung mieteten sie sich von 1979 bis 1982 in einem Bergarbeiterhäuschen in Bottrop-Ebel ein. Mit dabei war übrigens auch Werner Ruzicka, der langjährige Leiter der Duisburger Filmwoche. Fünf Dokumentationen über das Leben in dem 1856 gegründeten Stadtteil drehte das Kollektiv. Im Rahmen der Reihe Duisburg im Bilde richtet die Doku FRAUEN-LEBEN aus dem Jahr 1980 von Christa Donner und Gabriele Voss den Scheinwerfer auf Menschen im Schatten des Förderturms. Denn Bergarbeit ist Männerarbeit. Die Frauen (meist Hausfrauen) sieht man nicht. Die beiden Filmemacherinnen änderten dies. Großmütter, Mütter und Töchter berichten, was im Frauen- und Familien-Leben gleich geblieben ist und was sich verändert hat. Fast 45 Jahre nach der Premiere schaut man die Doku neu und anders. Weil sich das Selbstverständnis von Familie und Geschlechterrollen verändert hat (oder auch nicht).
Als Vorfilm wird zusätzlich Christian Beckers Kurzfilm LYDIA (21 Minuten) gezeigt.
Regisseurin Gabriele Voss steht im Anschluss an die 42-minütigen Dokumentation für ein Filmgespräch zur Verfügung.
Deutschland 1980
Regie: Christa Donner, Gabriele Voss