Die Vögel
Das Filmmuseum stellt in diesem Monat nur ein Werk aus. Aus gutem Grund: Alfred Hitchcock wurde im August vor 125 Jahren geboren. Der einzigartige Regisseur erfährt deshalb die gebotene Würdigung mit einem Einzelstück, einer Wiederaufführung seines beschwingten Schockers DIE VÖGEL. Der Meister des Spannungskinos zog alle Register - unter anderem auf einem sehr eigentümlichen Musikinstrument, dem Trautonium, einem Vorläufer des Synthesizers. Zudem nutzte Hitchcock die Vogelperspektive sehr wortwörtlich. Eine 24-sekündige Sequenz gleich zu Beginn zeigt, wie sich so Blicke richten und Stimmungen einfangen lassen. Schließlich erklärt sich der Filmbegriff des Suspense sehr eindrucksvoll. Die Kunst, Spannung zu erzeugen, indem der Zuschauer mehr weiß als die Heldin, die seine Sympathien besitzt, findet während eines Moments Ausdruck: Tippi Hedren, blond und tapfer, wartet auf einem Spielplatz, während sich hinter ihr die Vögel zur nächsten Attacke versammeln. Warum die Vögel in dem Ort Bodega Bay zur Bedrohung werden, erklärt der Film dagegen nicht. Das Böse kommt mitunter grundlos in die Welt.
USA 1960
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Evan Hunter
Darsteller: Jessica Tandy, Rod Taylor, Suzanne Pleshette, Tippi Hedren, Veronica Cartwright u.a.