Die Unbeugsamen II - Guten Morgen, ihr Schönen!
Wie sagte es Erich Honecker: "Wir wollen tatkräftige Frauen, und zwar von der Basis bis zur Spitze." Ob er es auch so gemeint hat? In jedem Fall gab es in der Zeit der DDR nur drei Ministerinnen. War wohl nicht so gemeint. Die Spätwirkung: Torsten Körner, der mit seiner Doku über bundesdeutsche Politikerinnen, DIE UNBEUGSAMEN, einen Publikumserfolg feierte, musste für seine Fortsetzung neu und anders denken. Den Kampf der Frauen in der DDR um Gleichberechtigung dokumentiert DIE UNBEUGSAMEN 2 - GUTEN MORGEN, IHR SCHÖNEN am Beispiel von 15 Protagonistinnen, zumeist außerhalb der politischen Arena. Die Musikerin Tina Powileit von der Band Mona Lise gehört dazu, oder die Schriftstellerin Katja Lange-Müller, oder die Malerin Annemirl Bauer. Wie schon in seinem ersten Film sammelte Körner buntes und heute entlarvendes Archivmaterial. Die Sportlerinnen, die in knappen Outfits im Stadion marschieren, die Männer, die frank und frei erklären, dass sie von Frauen als Chefs nichts halten. Von Staats wegen war Gleichberechtigung verordnet: Frauen im Beruf, das war schon früh in der DDR ganz normal. Abtreibung war ab 1972 möglich. Und natürlich die vielen Kita-Plätze. Manches war freilich Propaganda: Frauen schafften es eben eher selten ganz nach oben. Körner verweist auf das Buch "Guten Morgen, du Schöne" von Maxie Wander. Der 1977 erschienene Bestseller porträtiert das Alltagsleben von Frauen in der DDR.
Deutschland 2024
Regie: Torsten Körner