Die Alchemie des Klaviers
Es wird kein Blei in Gold verwandelt. Doch Noten auf Papier veredeln sich zur Klavierkunst. Mechanik braucht es: 200 technische Teile werden aktiviert, wenn ein Pianist eine Taste drückt. Der 1983 geborene Schweizer Francesco Piemontesi ist ein solcher Pianist und weiß, dass Technik und Fingerfertigkeit nicht ausreichen, um diese Transformation zu bewirken. Doch wie gelingt sie? Piemontesi hat sich auf den Weg gemacht. Mit Alfred Brendel in London hat er gesprochen, ebenso mit der inzwischen 80-jährigen Virtuosin Maria João Pires und vielen weiteren Musikerinnen und Musikern. Piemontesi suchte DIE ALCHEMIE DES KLAVIERS zu ergründen. Der auf klassische Musik spezialisierte Dokumentarfilmer Jan Schmidt-Garre begleitete ihn dabei. Ausgangspunkt war eine bislang unveröffentlichte Aufnahme der "Symphonischen Tänze" von Sergej Rachmaninow. Der Komponist spielte selbst, und sein Spiel strahlte eine Atmosphäre aus, die Piemontesi neugierig machte. In den Gesprächen fallen Worte wie "Musikschreibmaschine" oder "Farbkasten". Es geht um Begriffe wie "Kampf" oder "Glück", wenn vom Erschließen der Werke die Rede ist. Und doch ist da auch ein Zauber. Die Doku lässt ihn anklingen.
Deutschland 2024
Regie: Jan Schmidt-Garre