Der Phönizische Meisterstreich
Wer sind wir, dass wir einem Meister wie Wes Anderson ins Handwerk pfuschen. Der Regisseur von DIE ROYAL TENENBAUMS, GRAND BUDAPEST HOTEL oder ASTEROID CITY will über seinen neuen Film nichts verraten. Das liegt nun möglicherweise in der Natur der Sache. Andersons DER PHÖNIZISCHE MEISTERSTREICH ist eine Spionagegeschichte. Das ist Geheimhaltung quasi verpflichtet. Durch die haarfeinen Risse in der Mauer des Schweigens sickerte durch: Es geht um einen europäischen Unternehmer mit Namen Zsa-Zsa Korda (Benicio Del Toro) und seine Tochter Liel (Mia Threapleton). Außerdem kommt ein Mentor (Michael Cera) vor und ein Flugzeugabsturz mit einem Insassen, der bereits fünf Crashs überlebte. Die Beziehung zwischen Vater und Tochter soll nicht vollends störungsfrei sein. Mehr aber wird nicht verraten.
Worauf man hoffen darf: dass es sich um eine Komödie handelt. Und dass Anderson das tut, was er so herausragend kann: mit Farben und Linien überwirkliche Räume gestalten. Mehr aber an Vorausschau will der 56-jährige Regisseur vor dem Start nicht erlauben. Muss er auch nicht. In der Regel reicht als Motivation der Hinweis: ein Wes-Anderson-Film. Das funktioniert auf der anderen Seite des Tisches fast noch besser. Wenn der Kinokünstler zum Casting bittet, kommen sie alle - und sie kommen sogar wieder: Scarlett Johansson, Tom Hanks und Hope Davis standen bereits in ASTEROID CITY vor der Kamera. Aus dem Who-is-Who in Hollywood seien hier beispielhaft genannt: Benedict Cumberbatch, Bill Murray (war schon bei den TENENBAUMS dabei) und Charlotte Gainsbourg.
USA/DE 2025
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Benicio del Toro, Tom Hanks, Mia Threapleton u.a.