Blinder Fleck
Was da genau passiert sei, sagt das junge Mädchen, da habe sie eine Wand aufgebaut. Das könne sie nicht mehr sagen. Die Therapeutin antwortet ihr: Diese Wand wolle sie stehen lassen. Denn was da genau passiert ist, muss schrecklich gewesen sein. Das Mädchen, das man nicht sieht, ist ein Missbrauchsopfer. Die Autorin und Regisseurin Liz Wieskerstrauch will Netzwerke ritualisierter sexueller Gewalt offenlegen. Kinder werden in solchen Zirkeln aus pseudoreligiösen oder ideologischen Gründen missbraucht, so ihr Verdacht. Was ihr dabei vor allem gelingt: Sie gibt den Menschen, deren Körper und Seelen geschunden wurden, eine Stimme. Ihre Schilderungen sind schwer aushaltbar. Aber eben darum geht es in der Dokumentation BLINDER FLECK: schwer Erträgliches nicht auszublenden. Der Kriminalbeamte Axel Petermann setzt den Rahmen und beschreibt - fast ebenso unerträglich - das Drehbuch dieser Taten.
Liz Wieskerstrauch stellt im Rahmen der Reihe "Das Filmgespräch" ihre Dokumentation vor, und zwar am 10.6., 18 Uhr.
Deutschland 2024
Regie: Liz Wieskerstrauch