Antifa - Schulter an Schulter, wo der Staat versagte
Das ist alles nicht neu. Das passiert alles nicht erst jetzt. Marco Heinig und Steffen Maurer stellen ihrer Dokumentation ANTIFA - SCHULTER AN SCHULTER, WO DER STAAT VERSAGTE zwei Zahlen voran. Mindestens 416 Menschen starben seit 1990 durch rechte Gewalt. 25.244 Fälle von schwerer Körperverletzung sind seither bei den Behörden registriert. Die Doku über fünf Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Antifaschistischen Aktion, kurz Antifa, springt deshalb in der Zeit weit zurück. Im Jahr 1992 belagerten Neo-Nazis ein Flüchtlingsheim in Rostock. Nina ist damals spontan losgefahren, um den bedrohten Menschen zu helfen. Torsten erzählt, wie er mit Gleichgesinnten in Quedlinburg Neo-Nazis aufgespürt und auf ihre Übergriffe "angesprochen" hat. Zu den fünf Protagonisten aus der Zeit der 1990er bis 2000er Jahre gehören auch Jessi, die für die Antifa Pressearbeit machte. Navid spricht über die abgestuften Formen des Protests. Laura erklärt, warum es sinnvoll ist, Mülltonnen abzufackeln. Gewalt ist demnach durchaus ein Mittel zum Zweck. Subversive Aktivitäten sind gewollt und geplant. Der Film vermittelt einen Insider-Blick auf ein Netzwerk, von dem viele nur das aufgesprühte Kürzel Antifa kennen.
Deutschland 2024
Regie: Marco Heinig, Steffen Maurer