A Real Pain
Alles für Omi. Die Großmutter der Cousins Benji (Kieran Culkin) und David (Jesse Eisenberg) ist vor kurzem verstorben. Ihr zu Ehren reisen die beiden Amerikaner nach Polen. Ihre jüdische Großmutter konnte kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs dem Holocaust entfliehen. Jetzt wollen sie die Orte des Schreckens aufsuchen - wobei man nicht ganz sicher ist, wie ernst es Benji damit meint. Er hat jedenfalls Marihuana im Gepäck. In Warschau schließen sie sich einer Reisegruppe an, geführt von dem britischen Faktenmensch James (Will Sharpe). Doch es geht um mehr als nur um Oma. Es geht auch darum, dass sich die beiden Cousins auseinandergelebt haben. Wahrhaben wollen sie das nicht. Benji scheint immer noch außer Rand und Band, während David inzwischen Frau und Kind hat.
Da mag man denken: Das klingt aber ernst. Multitalent Jesse Eisenberg hat seinem Roadtrip A REAL PAIN jedoch eine heitere Grundmelodie verliehen. Benji bricht immer wieder aus der eingeübten Betroffenheitsstarre aus. Einmal integriert er sich kunstgerecht in ein Kriegerdenkmal, dann zeigt er seinem Cousin, wie man in Polen schwarzfährt. Was nicht heißt, dass er den Schmerz nicht spürt. Für diesen ebenso exaltierten wie sensiblen Auftritt gewann Kieran Culkin den Golden Globe als bester Nebendarsteller. Dabei darf nicht vergessen werden: Es ist Jesse Eisenbergs Film. Der Sohn polnisch-jüdischer Einwanderer führte Regie, schrieb das Drehbuch, spielte die Hauptrolle und setzte das Projekt mit Emma Stone als Produzentin um.
USA 2024
Regie: Jesse Eisenberg
Darsteller: Kieran Culkin, Jesse Eisenberg, Olha Bosova u.a.