Vom Ende eines Zeitalters

In der Kantine spielt jemand das Steigerlied auf der Mundharmonika. Das Lied vom Tod. Die Zeche Prosper-Haniel bläst zur letzten Schicht. Am 21. Dezember 2018 endete die Zeit des Bergbaus. Im Revier und in Deutschland. Über zwei Weltkriege und über 100 Jahre hat der Abbau der Kohle eine Region geprägt, die Menschen geformt, eine Landschaft modelliert. Christoph Hübner und Gabriele Voss erinnern an VOM ENDE EINES ZEITALTERS. Sie erinnern - vor der Folie des Abschieds - an große (und harte) Zeiten. Die Autorin und der Autor filmen ebenfalls den schnöden Abschluss für dieses Kapitel Industriegeschichte. Wie die Kräne kamen und die Industriekathedralen schleiften, wie die Buchstaben von Prosper-Haniel Buchstabe für Buchstabe von der Fassade fielen. Die Menschen, die im Bergbau arbeiteten, kommen zu Wort und sie sind zu sehen, wie sie noch unter Tage schufteten. Bottrop-Ebel war einst ein Zechendorf. Jetzt ist es ein Vorort, in dem Zugezogene die Häuser kaufen. Melancholie schwingt mit, Stolz und Abschiedsschmerz. VOM ENDE EINES ZEITALTERS ist ein Heimat- und ein Verlorene-Heimat-Film zugleich. Der Steiger kommt nicht mehr. Trotzdem: Glück auf!

Deutschland 2023

Regie: Christoph Hübner, Gabriele Voss

 

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Ab 12 Jahren  |  162 Minuten

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