Verrückt nach Figaro

Millie (Danielle Macdonald) will nicht länger mit Millionen jonglieren. Viel lieber möchte sie die großen Arien der Opernliteratur intonieren. Die Amerikanerin, deren Volumen sich nicht auf die Stimme beschränkt, wirft ihre Beförderung weg. Ihren ausgesprochen sehenswerten Liebhaber schickt sie in die Wüste und reist von London nach Schottland. Dort soll die ebenso furchteinflößende wie renommierte Diva Meghan (Joanna Lumley) ihre Stimme zur Bühnenreife ausbilden. Was ihrem anderen Schüler, Max (Hugh Skinner), nicht gefällt. Denn Millie und Max sind Konkurrenten in dem Wettbewerb "Singers of Renown". Max ist ein Mann aus der Arbeiterschicht und sieht es nicht gerne, dass Millie dank ihres Geldes alles zufliegt. Zwischen den beiden Kandidaten um den Preis, der Ruhm und Karriere verspricht, fliegen die Fetzen. Etwas später sieht man aber auch die Funken sprühen.

Man muss kein Opern-Abo haben, um im Takt von Ben Lewins romantischer Komödie VERRÜCKT NACH FIGARO mitzuschwingen. Es reicht sich daran zu erfreuen, dass ein Mensch seinem Traum nachjagt und dabei mehr erlebt als einen großen Moment auf der Bühne. Indes, es kann nicht schaden, ein bisschen Freude an der einen oder anderen Arie zu haben. Worauf es aber vor allem ankommt: Joanna Lumley gibt eine wunderbar biestige (und an der Zunge ziehende) Diva. Danielle Macdonald spielt die smarte Finanzfrau und die beseelte Opern-Elevin. Dann aber schaut sie manchmal, als wäre sie nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben. Was man dabei ebenfalls sagen muss: Es lohnt sich, vor Hugh Skinner mit dieser Bitte zu stehen.

 

GB/AUS/USA 2021

Regie: Ben Lewin

Darsteller: Danielle Macdonald, Joanna Lumley, Hugh Skinner u.a.

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Ab 6 Jahren  |  105 Minuten