The Old Oak

Der Regisseur und unbeugsame Weltverbesserer Ken Loach geht in den Ruhestand. Sein Sozialdrama THE OLD OAK, vorgestellt in Cannes, soll sein letzter Film sein, sagt der 87-Jährige. Loach bleibt bis zum Schluss seinen Themen treu: Der zweifache Gewinner der Goldene Palme in Cannes fordert Solidarität und Gerechtigkeit für die Menschen am Rande der Gesellschaft ein. Loach tut dies mit viel Gefühl. Er darf das und kann das.

"The Old Oak" ist der letzte verbleibende Pub in einem ehemaligen Grubendorf im Nordosten Englands. Die Zeche hat lange dicht gemacht. Syrische Flüchtlinge finden 2016 in dem Ort billigen Wohnraum. Das bringt die Alteingesessenen gegen die Neulinge auf, die vom Staat scheinbar alles zugesteckt bekommen. Eine von ihnen ist die junge Yara (Ebla Mari). Ihre Kamera wird von einem der Aufgebrachten zerstört. Pubbesitzer TJ Ballantyne (Dave Turner) weiß, wer es war, will aber niemanden verraten. Stattdessen bietet er an, die Kamera zu reparieren. So lernen sich zwei Menschen kennen. Sie stammen aus unterschiedlichen Kulturen, unterschiedlichen Generationen, fremd und zuhause, Mann und Frau. Dennoch finden sie zusammen. Im Hinterzimmer des Pubs, wo sich einst die Bergleute trafen, richten sie gemeinsam für die Menschen im Ort eine Armenküche ein. Der Grundgedanke findet sich unter einem alten Foto aus der Zeit, als die Mine noch arbeitete: Zusammen essen bedeutet zusammenhalten. Es wird nicht der einzige Verweis auf die Tradition britischer Bergleute sein.

 

Großbritannien 2023

Regie: Ken Loach

Darsteller: Debbie Honeywood, Chris Gotts, Reuben Bainbridge u.a.

 

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Ab 12 Jahren  |  113 Minuten