The Art of Love

So einfach ist es dann doch nicht. Hector (Kenneth Collard), der ebenso schleimige wie geschäftstüchtige Boss der Liebesspielzeug-Fabrik "The Art of Love" hat seine Produktgattung kurzerhand umbenannt. Die Londoner Firma stellt fortan nicht mehr Sex-Toys, sondern Love-Toys her. Die nächste Revolution hat er ebenfalls geplant, einen gefühlsechten Ganzkörper-Anzug, der dank künstlicher Intelligenz echte Emotionen vermittelt. Der sehr anschaubare Influencer Adam Kowinski (Oliver Walker) und die U-Bahnangestellte Eva Parker (Alexandra Gilbreath) sollen die Maschine füttern. Wie sie an den Job kommen? Adam macht als sexiester Mann in Britannien Werbung für die befriedigenden Produkte. Und die deutlich über 50-jährige Eva schreibt lustvolle Rezensionen über die Toys. Was sich jedoch schnell herausstellt: Wer einer KI Gefühle beibringen will, sollte selbst welche haben. Der Berufsaufreißer weiß nicht einmal, wie er sich seiner Kakteen liebenden Nachbarin Claire (Jasmine Blackborrow) nähern soll. Und Eva, die Frau aus dem Untergrund, verbringt eine lieblose Ehe mit ihrem Mann Ben (Jeremy Swift). Das ungleiche Paar rauft sich erst zusammen und findet zu wahrer Zuneigung, auch wenn die nicht immer erregend ist.

Adam und Eva stellen sich in Philippe Weibels Komödie THE ART OF LOVE mitunter wirklich wie die ersten Menschen an. Jedenfalls, wenn es um Liebesdinge geht. Trotz des schlüpfrigen Themas hat der "Sex"-Film durchaus Bodenhaftung. Der eine oder andere überdrehte Moment kommt vor. Wenn Adam hofft, dass Evas Mann nicht nur beim Schnarchen für Vibrationen sorgt, dann hat das Wortwitz. Die Geschichte einer unglaublichen Freundschaft hat ihre stillen und gefühlvollen Momente. Nicht alle Farben sind bunt, manche schlicht britisch gedeckt.

 

Großbritannien / Schweiz 2022

Regie: Philippe Weibel

Darsteller: Alexandra Gilbreath, Oliver Walker, Jeremy Swift, Michelle Greenidge, Kenneth Collard, Jasmine Blackborrow u.a.

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Ab 16 Jahren  |  107 Minuten
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