Tel Aviv - Beirut

Es ist kompliziert. Der israelische Soldat Yossi (Shlomi Elkabetz) freundet sich mit Fouad (Younes Bouab), einem Kämpfer für die christliche Miliz im Libanon an. Anfang der 1980er Jahre ist das. Da tobt die Auseinandersetzung bereits zehn Jahre. Fast 20 Jahre später, inzwischen hat die Hisbollah im Libanon die Macht übernommen, muss der Christ Fouad mit seiner Tochter Tanya fliehen. Yossi hilft ihm dabei. Im Jahr 2006 flammt der Konflikt wieder auf. Tanya (Zalfa Seurat) kehrt mit Yossis Frau Myriam (Sarah Adler) zurück in den Libanon. Sie wollen Myriams Sohn Gil finden, der irgendwo verschollen zu sein scheint.

Ja, es ist kompliziert. Weil sich das wer und was in diesem Krieg der Vernunft entzieht. Die französisch-israelische Regisseurin und Drehbuchautorin Michale Boganim hält sich in ihrem Freundschafts-Drama TEL AVIV - BEIRUT mit der großen Politik nicht lange auf. Ihr geht es in dem Triptychon um die einfachen, aber deshalb besonders bedeutenden Dinge: um Freundschaft, die Grenzen überwindet; um zwei Familien, die sich durchschlagen müssen und - wenn es geht - auch die Zeit zum Feiern finden; um zwei Frauen, die sich zusammentun, weil sie ein gemeinsames Ziel haben. Der Krieg ist präsent, knattert auf der Tonspur, nicht als Hintergrundgeräusch, mehr als stets lauernde Gefahr. Die Regisseurin drehte auf Zypern. Weil israelische und libanesische Schauspielerinnen und Schauspieler in keinem der beiden Länder zusammen drehen können. Michale Bogamin darf zudem nicht in den Libanon einreisen. Es ist kompliziert. Es ist das Jahr 2023. Ungefähr 40 Jahre nach dem Handlungsbeginn von TEL AVIV - BEIRUT.

Frankreich, Deutschland, Zypern 2023, Regie: Michale Boganim

Darsteller: Zalfa Seurat, Shlomi Elkabetz, Sarah Adler u.a.

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Ab 0 Jahren  |  110 Minuten