Sophia, der Tod & ich

Reiner (Dimitrij Schaad) hat das Gefühl, das Leben habe ihn vergessen. Der Tod macht diesen Fehler nicht. Eines Tages steht er persönlich vor seiner Tür und sagt: Die Zeit ist abgelaufen. Wie sich herausstellt, hat auch der Tod, mit Namen Morten de Sarg (Marc Hosemann), nicht ewig Zeit. In drei Minuten muss der Mann auf die Schippe. Gerade jetzt aber schellt Reiners Ex-Freundin Sophia (Anna Maria Mühe) und will ihn zum Geburtstag seiner Mutter abholen. Schwupps, sind die drei Minuten abgelaufen und Morten ist nun selbst quasi sterblich. Was bleibt? Sophia, der Tod und Reiner reisen per Zug zu Reiners Mutter Lore (Johanna Gastdorf). Das ist aber noch gar nichts. Am nächsten Morgen taucht nämlich ein Ersatzengel auf und der ist weit weniger gesellig als der erste Ablebensgefährte. Reiner hat aber noch was zu tun: Er will seinen Sohn Johnny besuchen. Mama will auch mit. Das ungewöhnliche Quartett macht sich auf den Weg in die Alpen.

Regisseur Charly Hübner treibt mit Entsetzen Scherz. Selten hat sich das Kino so unbeschwert und leichtfüßig mit den letzten Dingen befasst. SOPHIA, DER TOD & ICH nach dem Roman von Thees Uhlmann beweist trockenen Humor, eine warmherzige Haltung zum Leben und den notwendigen Schuss Weisheit angesichts des personifizierten Todes. Dimitrij Schaad ist herrlich lakonisch angesichts des Endes. Anna Maria Mühe spielt furios die liebenswert nervige Ex aus. Marc Hosemann bleibt blass. Das meint aber nur sein Gesicht. Er weiß dem Tod durchaus Farbe zu verleihen. Der Soundtrack inklusive Offenbachs „Can-Can“ unterlegt das Roadmovie mit einem eigenen Tonfall.

 

Deutschland 2023

Regie: Charly Hübner

Darsteller: Dimitrij Schaad, Marc Hosemann, Anna Maria Mühe u.a.

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Ab 12 Jahren  |  98 Minuten