Rose - Eine unvergessliche Reise nach Paris

Im Bus nach Paris macht Inger (Sofie Gråbøl) eine Ansage: Sie sei psychisch krank. Schizophren, um es genauer zu sagen. Und sie wünscht allen eine gute Reise. Im Jahr 1997 ist die Frau in den Vierzigern gemeinsam mit ihrer Schwester Ellen (Lene Maria Christensen) und deren Mann Vagn (Anders W. Berthelsen) von Dänemark aus mit einer Reisegruppe Richtung Frankreich unterwegs. Acht Tage soll der Trip dauern. Für viele Mitreisende ist es eine Entdeckungsreise. Für Inger ein Wiedersehen. Vor 20 Jahren hatte sie für eine Zeit in Paris gelebt. Verliebt hatte sie sich damals. Unglücklich. Danach trat die psychische Erkrankung auf. Während der Reise freundet sich Inger mit dem 12-jährigen Christian (Luca Reichardt Ben Coker) an. Der Junge begegnet der Frau, die so anders ist, mit offener Neugier. Christian ist es auch, der sie auf die Spur ihrer verlorenen Liebe bringt.

Dem Dänen Niels Arden Oplev (Regie und Buch) ist ein kleines Kunststück gelungen. Sein Drama ROSE - EINE UNVERGESSLICHE REISE NACH PARIS ist ebenso komisch wie ernsthaft, ebenso warmherzig wie sachlich beobachtet. Inger - von Sofie Gråbøl (Kommissarin Lund) aufs Überzeugendste gespielt - kann ganz erwachsen sein und wirkt in anderen Momenten wie ein Kind, das es zu beschützen gilt. Sie hilft der Gruppe mit ihren Französisch-Kenntnissen und rettet klug den Höhepunkt der Reise. Oplev erzählt einen wahren Reisebericht. Seine eigene psychisch erkrankte Schwester machte mit seiner anderen Schwester diese Tour. Es muss eine schöne Reise gewesen sein.

Dänemark 2022, Regie: Niels Arden Oplev

Darsteller: Sofie Gråbøl, Lene Maria Christensen, Anders W. Berthelsen u.a.

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Ab 12 Jahren  |  106 Minuten