Rosalie
In unserer Reihe "Le cinéma en français" immer in der franzöisischen Originalversion mit deutschen Untertiteln.
Rosalie (Nadia Tereszkiewicz) rasiert sich regelmäßig. Die junge Frau wurde mit Haarwuchs im Gesicht und am Körper geboren. Im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts verheiratet ihr Vater sie mit dem Wirt Abel (Benoît Magimel). Die Mitgift soll helfen, seine Schulden zu tilgen. In der Ehe lässt sich Rosalies Geheimnis jedoch nicht länger verbergen. Abel fühlt sich betrogen. Doch Rosalie ist nicht zuletzt klug und geschäftstüchtig. Sie lässt ihren Bart wachsen und macht das Wirtshaus damit zu einer Attraktion. Liebenswürdig ist sie allemal. Doch findet Abel sie auch liebenswert?
Regisseurin Stéphanie Di Giusto dreht den Spieß um. In ihrem Drama ROSALIE stellt sie die Frau mit Bart nicht als Freak vor und stellt sie erst recht nicht bloß. Das eigene Gesicht zu zeigen, wie es ist, wird zu einem Akt der Emanzipation. Dass diese Selbstbefreiung sich auszahlt - umso besser! Als Inspiration für den Film über Liebe und Geliebtwerden diente die 1865 geborene Clémentine Delait, die als "Frau mit Bart" eine Bar betrieb.
In der Reihe "Le cinéma en français" mit einer Einführung von Wolfgang Schwarzer von der Deutsch-Französischen Gesellschaft am 28.10., 17:45 Uhr. Weitere Aufführung am 30.10., 20:30 Uhr.
Frankreich 2023
Regie: Stéphanie Di Giusto
Darsteller: Nadia Tereszkiewicz, Benoît Magimel, Benjamin Biolay u.a.