Priscilla

Im hessischen Bad Nauheim lernt die 14-jährige Priscilla Beaulieu (Cailee Spaeny) den Superstar Elvis Presley (Jacob Elordi) kennen. "Wer würde das nicht wollen", sagt das Mädchen, dessen Stiefvater (Ari Cohen) als Soldat in Deutschland dient. Elvis selbst wurde quasi auf der Höhe seines Ruhms zum Militär eingezogen und in Übersee stationiert. Es funkt zwischen den beiden. Die Jahre vergehen, aus dem "Ich mag ihre Tochter" wird so was wie Liebe. Mit 17 zieht Priscilla in Elvis' Villa Graceland. In Memphis geht sie zur katholischen Schule. Der Star geht auf Tour. Sie werden später heiraten, eine Tochter haben und sich trennen. Aus dem Teenager wird dann eine Frau geworden sein. Aus dem King of Rock'n'Roll ein Mann, der mit seinen Drogenproblemen zu kämpfen hat.

Aber all das, was bis dahin passiert, ist erzählenswert und sehenswert. Sofia Coppola breitet die Geschichte der Frau an seiner Seite aus, setzt sie ins Bild auf eine manchmal betörende, manchmal verstörende Weise. Das Bio-Pic PRISCILLA ist alles andere als eine Komplementärfarbe zu Baz Luhrmans ELVIS. Die renommierte Regisseurin orientiert sich an der 1986 erschienen Autobiographie "Elvis and Me" von Priscilla Presley.

Von Einsamkeit im goldenen Käfig handelt diese Lebensgeschichte, von der Faszination mit einem Star zu leben und davon, wie der King seine Königin formte und manipulierte. Sogar die Haarfarbe schrieb er ihr vor. Cailee Spaeney wandelt sich auf der Wegstrecke des Dramas von einer Frau, die alles schluckt (sogar Drogen) zu einer selbstbewussten und eigenständigen Person. Für ihr nuanciertes Spiel erhielt sie den Preis als beste Darstellerin beim Filmfest in Venedig. Faszinierend und ganz passend: Die Musik von Elvis ist nicht zu hören. Denn in dem Film geht es nicht um Elvis, auch wenn er mehr als nur ein Nebendarsteller ist.

USA 2023

Regie: Sofia Coppola

Darsteller: Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Dagmara Dominczyk u.a.

Mehr anzeigen
Ab 12 Jahren  |  113 Minuten