Picknick in Moria - Blue Red Deport

Ist es Zufall, Zynismus oder vielleicht der einzig passende Kommentar? In den Tagen, in den die EU unter dem euphemistischen Stichwort "Solidarität" über die Verschärfung des Asylrechts verhandelt, kommt Lina Luzytes Dokumentarfilm PICKNICK IN MORIA - BLUE RED DEPORT auf die Leinwand. Die litauische Regisseurin begleitet den afghanischen Künstler Talib Shah Hosini. Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos dreht er einen Spielfilm über die Lage der dort Gestrandeten. Talib Shah Hosini ist selbst einer von ihnen. Er hatte die Taliban "Mörder" genannt. Sie drohten, seine kleine Tochter zu entführen. So ist er geflohen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. "Wir hoffen, dass die Menschen, die diesen Film sehen werden, und die EU, aber auch die UN, uns helfen werden", sagt einer der Protagonisten. Falsch gedacht? Ein anderer Satz aus der Doku: "Wir warten ab, was Gott tun wird oder was die EU-Behörden sagen." Fatales Hoffen? In jedem Fall, der Regisseur und sein Team tun etwas und sie bringen ihr Anliegen zu Gehör. Das Filmteam inszeniert Wirklichkeit, damit sich eine Fallstatistik zurück in Menschen verwandelt.

 

Deutschland 2023

Regie: Lina Luzyte

 

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Ab 12 Jahren  |  82 Minuten