Music for Black Pigeons
Alles fing damit an, dass die dänischen Dokumentaristen Andreas Koefoed und Jørgen Leth ihren Landsmann, den Gitarristen Jakob Bro, bei der Aufnahme einer Platte filmten. Das war 2008. Und diese Sessions müssen faszinierend gewesen sein. Denn fortan stellten sie immer wieder ihre Kamera auf, wenn Bro mit den Größen der Jazz-Szene zusammen spielte. Mit der Percussionistin Midori Takada zum Beispiel, oder dem Bassisten Thomas Morgan oder dem Schlagzeuger Andrew Cyrille. Es sind in jedem Fall viele und vor allem große Künstler. Andreas Koefoed und Jørgen Leth hören ihnen zu, wie sie spielen, was sie über ihre Musik zu sagen haben. Sie sind dabei, wenn im Studio Ideen entstehen oder wenn sie in ihrer Wohnung ganz privat zum Instrument greifen. Wie sagt es der Gitarrist Bill Frisell: "Jedes Mal, wenn ich zum Instrument greife, habe ich das Gefühl wieder am Anfang zu stehen." Saxophonist Joe Valano erklärt: "Ich will mittendrin spielen, erleben, was gerade passiert." Die Jazz-Doku MUSIC FOR BLACK PIGEONS erlaubt, beide Gefühle nachzuempfinden: Das überraschende Entstehen von Musik und das Mitdabeisein, wenn genau dies passiert. Die "Langzeitbeobachtung" hat einen coolen Sound und dabei einen warmherzigen Grundton.
Dänemark 2022, Regie: Jörgen Leth, Andreas Koefoed