L'ombra di Caravaggio

Der Maler Caravaggio (Riccardo Scamarcio) möchte im Jahr 1610 zurück nach Rom. Doch dazu braucht er das Wohlwollen des Papstes. Denn Caravaggio ist wegen eines Mordes zum Tode verurteilt. Paul V. könnte ihn begnadigen. Die mächtige neapolitanische Familie von Costanza Sforza Colonna (Isabelle Huppert) spricht für ihn. Was gegen ihn spricht: Seine Arbeitsweise missachtet die Regeln des Vatikans, die für religiöse Werke. Diebe, Habenichtse und Prostituierte lässt der Maler für seine Bildnisse von Heiligen Modell stehen. Das ist fürs Himmlische allzu irdisch. Von höchster Kirchenstelle wird eine Untersuchung angeordnet. Ein Mann, genannt der Schatten oder auch Ombra (Louis Garrel) schaut genau auf das Leben und Arbeiten des Meisters. Das Urteil des Schattens entscheidet über Leben oder Tod.

Bevor sich Regisseur Michele Placido, der selbst als Cardinal Del Monte eine Rolle übernahm, an das Set für sein Biopic DER SCHATTEN VON CARAVAGGIO begab, hat er sich die Werke des Künstlers sehr genau angeschaut. Gemeinsam mit Kameramann Michele D'Attansio übernahmen er die Farbwahl und Lichtgestaltung des frühbarocken Malers. Brauntöne und ein durchdachtes Schattenspiel erzeugen Raumtiefe und schenken den Szenen Schönheit. Historisch korrekt ist dabei ebenfalls, dass Caravaggio aufgrund des Urteils nicht von Neapel zurück nach Venedig konnte. Bei der Auswahl seiner Modelle ließ er in der Tat wenig Sittenstrenge walten. Es ging ihm wohl mehr um die Natürlichkeit seiner Modelle. Ein eigenständiger Kunstgriff Placidos ist die Wahl der Perspektive. Mit den Augen eines kritischen Beobachters auf den Maler zu schauen, verleiht dem Urteil mehr Gewicht: Caravaggio war ein Großer seiner Kunst.

Italien, Frankreich 2022 * Regie: Michele Placido

Darsteller: Riccardo Scamarcio, Louis Garrel, Isabelle Huppert u.a.

Mehr anzeigen
Ab 12 Jahren  |  114 Minuten