Kara Kafa

Die Geschichte rund um den Spielfilm KARA KAFA ist mindestens so spannend wie der Film selbst. Deshalb lohnt es sich, nach der Aufführung sitzen zu bleiben und dem sich anschließenden Filmgespräch zu folgen. Im Jahr 1979 drehte der türkische Regisseur sein Drama um eine Familie, die in Deutschland das Glück sucht und nicht findet. Der Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf "ins gelobte Land". Doch die Umstellung fällt schwer und bringt Veränderungen. Cafers Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und bricht mit den Traditionen. Der ältere Sohn schwänzt die Schule. Yutsever drehte viele Szenen in Duisburg. Sein fertiger Film störe die deutsch-türkischen Beziehungen, befand die Zensur in seinem Heimatland. Der Regisseur musste aus der Türkei fliehen. Inzwischen sind die Originalnegative wieder aufgetaucht und ermöglichten die Wiederherstellung eines Films mit dezidiert "linker Grundhaltung". Die Reihe "Duisburg im Bilde", die von der Filmwoche initiiert wurde, beschert eine Wiederaufführung in der Stadt, die für Yutsever mehr als Kulisse war.

Deutschland, Türkei 1979, Regie: Korhan Yurtsever

Darsteller: Betül Ascioglu, Savas Yurttas, Cüneyt Kaymak u.a.