Joyland

In seiner Familie gilt Haider (Ali Junejo) als Versager. Der junge Mann aus der pakistanischen Hauptstadt Lahore hat keinen Job. Seine Frau Mumtaz (Rasti Farooq) verdient als Kosmetikerin das Geld. Haider kümmert sich derweil um den Haushalt der Großfamilie, hütet Kinder und bügelt Hemden. Bis er auf die Tanzshow der Transfrau Biba (Alina Khan) aufmerksam wird. Sie fasziniert ihn und er wird einer ihrer Backgroundtänzer. Der Familie erklärt er, dass er Arbeit als Theatermanager gefunden habe. Haiders Vater, das Familienoberhaupt, beschließt daher, dass Mumtaz nun das Haus hüten soll. Ihr Mann verdient ja jetzt das Geld. Schwanger wird Mumtaz zudem. Derweil ist Haider von Biba mehr als nur fasziniert.

Welch ein herausforderndes Spiel mit Rollenklischees: Haider kann nur deshalb als Mann überzeugen, weil er sich (heimlich) als Frau ausleben kann. Mumtaz, die deutlich besser mit der Männeraufgabe, ein Schaf zu schächten, zurechtkommt als Haider, soll sich fraglos ins patriarchalische Weltbild fügen. Der Regisseur und Mitautor des Drehbuchs, Saim Sadiq, findet für dieses verquere Panorama in JOYLAND die passenden Farben und Settings: das Bunt der Bühne und die erdigen Töne des Haushalts, die Enge der Räume und die Weite der Tanzschritte. Als erster pakistanischer Film schaffte es das Transdrama ins Wettbewerbsprogramm in Cannes und gewann dort sowohl den Preis der Jury als auch die "queere Palme".

Frankreich/Pakistan 2022

Regie: Saim Sadiq

Darsteller: Rasti Farooq, Alina Khan, Sarwat Gilani u.a.

 

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Ab 12 Jahren  |  128 Minuten