Ich Capitano
Seydou (Seydou Sarr) und Moussa (Moustapha Fall) wollen große Stars werden. In Europa werden die Teenager aus Dakar im Senegal durchstarten. Davon sind sie überzeugt. So also machen sie sich auf einen Weg, der zu einer Odyssee wird: Die beiden Jungs durchqueren eine Wüste und werden von korrupten Soldaten aufgegriffen. Sie landen im Gefängnis. Seydou wird gefoltert. Moussa angeschossen. Seydou, der nicht einmal schwimmen kann, soll das Boot über das Mittelmeer steuern. Es war ein Traum. Es wird ein Alptraum.
Eine Karte zeichnet den Weg der beiden nach. So kennt man das aus Filmen. So blickt man als Europäer auf die Flucht: Ausgangsort, Zielort und ein langer Strich dazwischen. Der Italiener Matteo Garrone beschreibt in seinem "Road-Movie" ICH CAPITANO, was dieser "lange Strich dazwischen" wirklich von den Menschen abverlangt. Garrone drehte mit zwei Laiendarstellern (unter ihrem eigenen Namen) in deren Heimatsprache sowie Französisch. Anders gesagt: Er wusste nicht genau, was seine beiden beeindruckenden Darsteller wirklich sagten. Trotz dieser Kluft gelang es Verständnis zu wecken. Das Drama gewann zahlreiche Preise beim Filmfest in Venedig, darunter den für die beste Regie.
Italien 2023
Regie: Matteo Garrone
Darsteller: Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Swadogo u.a.