Evil does not exist

In dem Dorf Mizubiki ist die Welt in Ordnung. Der Mensch ordnet sich ein in die Natur, lernt von ihr, lebt mit ihr, ist Teil dieses Ganzen. Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) durchstreifen den Wald, sammeln Federn, lesen Spuren. Nicht weit von Mizubiki liegt Tokio. Auch dort wollen Menschen die Natur erfahren, ohne dass ihre Welt in Unordnung gerät. Ein cleveres Unternehmen hat den Lebensraum von Takumis Familie als den idealen Ort fürs Glamping ausgemacht. Die Wortschöpfung beschreibt glamouröses Camping, also eine Art Luxusleben in freier Natur. Dafür wird eben diese Natur gezähmt, der Lauf des Bachs verändert, das Wasser verschmutzt. Eine Werberin und ein Werber der Glamping-Firma sollen die Bewohner von dem Projekt überzeugen. Nicht ganz überraschend stoßen sie auf Widerstand.

Regisseur Ryusuke Hamaguchi (Oscar für DRIVE MY CAR) ließ sich auf eine kunstfertige Symbiose ein. Sein Öko-Drama EVIL DOES NOT EXIST entstand in Zusammenarbeit mit der japanischen Komponistin Eiko Ishibashi. Die Klangwelten sind dabei so bedeutend wie die Sinfonie der Bilder. Mehr noch: Den Kompositionen zugeordnet sind Töne wie das Knacken der Äste, das Singen der Vögel oder eine Axt, die ins Holz fährt. Die Kamera nimmt in aller Ruhe auf, was es im Wald zu sehen gibt. Dieses Zusammenspiel von Klang und Schauen verleiht EVIL DOES NOT EXIST eine fast meditative Qualität. Dafür und nicht nur dafür gab es beim Filmfest in Venedig den großen Preis der Jury.

Japan 2023

Regie: Ryusuke Hamaguchi

Darsteller: Ryo Nishikawa, Hitoshi Omika, Ryuji Kosaka u.a.

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Ab 12 Jahren  |  107 Minuten

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