Enkel für Fortgeschrittene

Die Leih-Omas Karin (Maren Kroymann) und Philippa (Barbara Sukowa) wagen sich wieder ans Kinderspiel. Und der Leih-Opa Gerhard (Heiner Lauterbach) bleibt ebenfalls nicht auf dem Sofa. Karin war ein Jahr in Neuseeland als Granny-Au-pair. Schwupps, schon hat sich der Mann eine Witwe geschnappt. Da hat sie ja jetzt viel Zeit. Gemeinsam mit ihrer Freundin übernimmt sie die Schwangerschaftsvertretung in einem Kinderladen.

Renter Gerhard hilft ebenfalls mit. Was kann schon schief gehen? Das Trio hatte sich ja schon als Paten-Oldies bewährt. Wer dabei gerade wem Nachhilfe (und in welchen Fächern) gibt, das ist eine ganz andere Frage. Yasmin (Efe Kayra Yildirim) befindet kurzerhand, das Mathematik ein „Hurensohn“ ist. Daran stört Gerhard nicht nur die Grammatik. Noah (Linus von Emhofen) beschäftigt sich und seine Leih-Omas derweil mit Schimmelpilzen. Karen lernt auf die schnoddrige Tour dafür, dass nur Handys von alten Menschen noch klingeln.

Regisseur Wolfgang Groos legt nach. Seine Komödie ENKEL FÜR ANFÄNGER hatte die Lacher auf ihrer Seite und war ein großer Erfolg. Die Fortsetzung ENKEL FÜR FORTGESCHRITTENE führt die Senioren-Combo an eine ganz neue Klippe: den Teenager an sich. Der Graben zwischen den Generationen ist so tief, dass nur ein mutiger Sprung hilft. Heiner Lauterbach nimmt gewohnt griesgrämig Anlauf. Barbara Sukowa bringt sich als Alt-Hippie mit antikapitalistischer Grundhaltung in Schwung. Maren Kroymann kann so stocksteif sein, dass es fast schon wieder elegant wirkt. Was man dabei fürs Leben mitnimmt: Teenies sind auch nur Menschen. Senioren sind aber ebenfalls nicht völlig verkehrt. Und sie wissen zu feiern, sogar sehr durchgefeuerte Haus-Partys.

Deutschland 2023, Regie: Wolfgang Groos

Darsteller: Heiner Lauterbach, Maren Kroymann, Barbara Sukowa u.a.

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Ab 6 Jahren  |  110 Minuten

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