Die Vorkosterinnen
Jede Mahlzeit könnte ihre letzte sein. Sieben "junge, gesunde, deutsche Frauen" sitzen am Tisch und kosten vor, was Adolf Hitler nicht töten soll. Das Essen könnte vergiftet sein. Die SS will kein Risiko eingehen. Jedenfalls nicht für ihren Führer. Die Berlinerin Rosa ist eine der Vorkosterinnen und probiert die Speisen, die Hitlers Leibkoch (Boris Aljinovic) zubereitet hat. 1943 lebt sie bei ihren Schwiegereltern in Groß-Partsch. Eines Tages wird sie zum Essensdienst am Führer im Hauptquartier Wolfsschanze verpflichtet. Als der Offizier Albert Ziegler (Max Riemelt) das Kommando in der Wolfsschanze übernimmt, beginnt Rosa eine Affäre. Doch die Front rückt immer näher, und schließlich bedroht nicht mehr allein das tägliche Essen das Leben der Frauen.
Die 2014 verstorbene Margot Wölk berichtete kurz vor ihrem Tod von ihrem Kriegsdienst in der Wolfsschanze. Die Italienerin Rosella Postorino inspirierte diese absonderliche Geschichte zu ihrem Roman DIE VORKOSTERINNEN. Regisseur Silvio Soldini (BROT UND TULPEN) adaptierte den Bestseller für die Leinwand. Obwohl vorwiegend mit deutschen Schauspielerinnen (und Schauspielern) besetzt, ist das Historiendrama eine italienische Produktion. Die Außensicht verleiht dem bitteren Roulettespiel mit den Frauen eine eigene Perspektive. Im Mittelpunkt steht das Schicksal der Frauen - dabei gerät das Attentat auf Hitler in der Wolfsschanze nicht aus dem Blick. 80 Jahre nach Kriegsende erweist sich: Es sind längst nicht alle Geschichten aus den braunen Tagen erzählt.
Italien/Belgien/Schweiz 2025; Regie: Silvio Soldini; Darsteller: Elisa Schlott, Max Riemelt, Alma Hasun u.a.