Die Unschärferelation der Liebe

Frei nach Heisenberg: Der Ort, an dem die Schulsekretärin Greta (Caroline Peters) den Metzgermeister Alexander (Burghart Klaußner) in den Nacken küsst, ist eine Bushaltestelle in Berlin. Das steht fest. Welchem Impuls sie dabei folgt, gibt dann doch Rätsel auf. Kommt sowas wie Liebe auf den ersten Blick in Betracht oder ist es einfach nur eine Verwechslung? Sei es, wie es sei, irgendwann schaut Greta in der Metzgerei von Alexander vorbei und macht ihm Avancen. Er kann sich nicht wehren. Die Frau in den besseren Jahren ist eine Naturgewalt. Und ja, der zur Ordnung neigende Mann mit wenigen Haaren würde gern mit Greta schlafen. Also nicht nur neben ihr im Bett liegen. Sondern so richtig.

Regisseur Lars Kraume hat das Theaterstück HEISENBERG von Simon Stephens verfilmt. Die Vorlage hat er in eine Gegensätze-ziehen-sich-an-Komödie verwandelt. DIE UNSCHÄRFERELATION DER LIEBE hat so viel Witz, dass selbst der stets griesgrämig schauende Burghart Klaußner irgendwann herzerfrischend lächelt. Wo von Gegensätzen die Rede ist: Kraume ist eigentlich dem ernsten Fach des politischen Kinos zuzuordnen. Der Grenzübertritt fiel dem Regisseur offenbar leicht. Hilfe leistet Hauptdarstellerin Caroline Peters (DER VORNAME), die eine Komödiantin durch und durch ist. Ihrem Charme kann sich niemand entziehen. Nicht einmal ein Metzger aus Berlin.

 

Deutschland 2023

Regie: Lars Kraume

Darsteller: Caroline Peters, Burghart Klaußner u.a.

 

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Ab 6 Jahren  |  92 Minuten