Die einfachen Dinge
Das gelingt nicht alle Tage: Seit einem Jahr hält sich der Arthouse-Hit DIE EINFACHEN DINGE in den filmforum-Charts. Fast schon lohnt es sich nicht mehr, nachzuerzählen, worum es geht. Nur zur Sicherheit für spät Berufene: Irgendwo in ziemlich bergiger Landschaft macht der Wagen des Überholspur-Menschen Vincent (Lambert Wilson) schlapp. Nicht allein der Sportwagen bedarf der Wartung. Sein Besitzer selbst atmet inzwischen regelmäßig in die Tüte. Buchstäblich und im übertragenen Sinne. Zum Glück kommt ihm der Eremit Pierre (Grégory Gadebois) zur Hilfe. In der einsamen Hütte im Gebirge findet Vincent zu sich selbst. Was so vielleicht nicht ganz geplant ist: Auch der füllige Naturmensch kann von dem rastlosen Unternehmer etwas lernen. Zum Beispiel, dass Camille (Marie Gillain) den Einzelgänger Pierre mit durchaus liebevollen Augen ansieht.
Regisseur Éric Besnard (BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL) lässt allen Ballast hinter sich und genießt DIE EINFACHEN DINGE. Seine Komödie erfreut sich an einem Omelette, das im Freien auf einer Wiese vor malerischer Kulisse gegessen wird. Sie lässt zwei Männer, die gegensätzlicher nicht sein können, harmonisch beieinander hocken. Nebenbei und doch ganz zentral: Die wunderschöne Umgebung trägt zum Vergnügen erheblich bei.
Frankreich 2022
Regie: Éric Besnard
Darsteller: Lambert Wilson, Grégory Gadebois, Marie Gillain u.a.