Déserts - Für eine Handvoll Dirham

Auf den ersten Blick haben Mehdi (Fehd Benchemsi) und Hamid (Abdelhadi Talbi) schon ein bisschen was von den beiden Problemlösern, die man aus PULP FICTION kennt. Sie sind Schuldeneintreiber, tragen Anzüge und Krawatte. Aber es ist wirklich nur ein erster Blick. Die beiden Männer sind im Süden Marokkos unterwegs und gehen selbst mit den hartnäckigsten Schuldnern "lösungsorientiert" um. Sie sind sogar bereit, einen Ehestreit im Sinne der finanziellen Gesundung des Gatten zu klären. Eine Ziege als Anzahlung nehmen sie ebenfalls und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie einer Familie den Teppich pfänden. So weit, so unterhaltsam und komisch. Dann aber halst ihnen ein alter Mann einen Gefangenen auf. Den sollen sie für 3000 Dirham bei den Behörden abliefern. Es dauert nicht lange, dann hat ihnen der Mann ohne Namen das Auto geklaut. Es beginnt eine neue Geschichte: Denn der Ausbrecher will sich seine "gestohlene Frau" zurückholen.

Der Titel lässt es vermuten: Der Marokkaner Faouzi Bensaïdi, der Regie führte und das Buch schrieb, transponiert in DÉSERTS - FÜR EINE HANDVOLL DIRHAM die Leitthemen eines Western, inklusive Wüste und einem einsamen Reiter mit einem Gewehr in der Hand, in eine marokkanische Klangfolge. Postkarten werden nicht fotografiert. Kameramann Florian Beruti inszeniert die Landschaft dafür stilecht und stimmungsvoll, spielt mit Licht, Schatten und Farben.

Frankreich 2023

Regie: Faouzi Bensaïdi

Darsteller: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Talbi, Rabii Benjhaile u.a.

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Ab 12 Jahren  |  120 Minuten