Callas - Paris, 1958

Vor der Oper in Paris war der rote Teppich ausgerollt. Frankreichs Staatspräsident schritt am 18. Dezember 1958 darüber. Brigitte Bardot ebenfalls und Charles Chaplin. Der Anlass rechtfertigte allen Aufwand. Maria Callas, die Stimme des 20. Jahrhunderts, gab ihr Debüt auf der Pariser Bühne. Auch diese zierte eine Treppe und ein roter Teppich. Die Diva schritt sie herab, gekleidet in ein samtrotes Designer-Kleid, die Hände vor der Brust verschränkt. Dann sang sie: "Casta Diva" aus Vincenzo Bellinis Oper "Norma" eröffnete den Abend. Arien von Verdi und Rossini folgten. Nach der Pause versetzte der komplette zweite Akt aus Puccinis "Tosca" das Publikum in Begeisterung. Stehende Ovationen feierten die damals 35-jährige Sopranistin. Das Konzert nahmen Kameras auf. Der Mitschnitt verschwand in einem Keller in Athen. Bis ihn Regisseur und Produzent Tom Volf dort 2011 fand und zum Konzertfilm CALLAS - PARIS, 1958 veredelte. Über Jahre restaurierte er mit einem Team die 16mm-Aufnahmen. Das Schwarz-Weiß bekam Farbe und 4k-Qualität. Das lohnt: Die Augen der Callas funkeln zu sehen, ist ein Fest an sich. Der Ton erfüllt dank sorgfältiger Arbeit Dolby-Standard. Am 2. Dezember wäre Maria Callas 100 Jahre alt geworden. An diesem Tag feiert die Diva Premiere im filmforum.

Frankreich 2023

Regie: Tom Volf

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Ab 0 Jahren  |  90 Minuten