Maigret

Paris in einer verregneten Nacht: Eine junge Frau wird tot aufgefunden, niemand scheint sie zu kennen oder zu vermissen. Der schwermütige, Pfeife rauchende Kommissar Maigret nimmt ausgehend von seinem Büro am Quai des Orfèvres die Fährte auf.

Die Umrisse der jungen Frau zeichnen sich kreideweiß auf dem Pflaster. Sie umrahmen anonym einen großen Blutfleck. Fünf Mal wurde auf sie eingestochen, "mit einem scharfen Gegenstand", wie es im Polizeibericht heißt. Im Paris der 1950er Jahre nimmt Kommissar Jules Maigret (Gérard Depardieu) die Ermittlungen auf. Was er erst später erfährt: Das Opfer (Clara Antoons) nahm in einem Haute-Couture-Kleid an einem Verlobungsempfang teil. Wie das zu deuten ist, das gilt es zu ermitteln. Schritt für Schritt rekonstruiert er das Leben einer zunächst namenlosen Toten.
Der Belgier Georges Simenon schrieb zwischen 1931 und 1972 insgesamt 75 Romane mit Kommissar Maigret als Hauptfigur. Seine Qualität als Ermittler liegt darin, sich in die Menschen einfühlen zu können. Melone, Mantel und Pfeife sind sein Markenzeichen. Oft und gern wurden seine Krimistücke verfilmt oder zu Serien fürs Fernsehen verarbeitet. Wer Maigret spielt, muss sich zum Beispiel an Jean Gabin oder Pierre Renoir messen lassen. Gérard Depardieu muss sich davor in Patrice Lecontes Krimi MAIGRET nicht fürchten. Patrice Leconte passt seine Farbwahl der Tonlage an. Sein Paris der Nachkriegszeit wirkt, als wäre es schwarz-weiß. Der Regisseur orientierte sich lose an dem Roman "Maigret und die junge Tote" aus dem Jahr 1954.