Der vermessene Mensch

Der Ethnologe Alexander Hoffmann überschreitet während des Aufstandes der Herero und Nama Ende des 19. Jahrhunderts gegen die deutschen Besatzer seine ethischen Grundsätze.

Der Herr Professor möchte im Hörsaal anhand der Größe von zwei Schädeln nachweisen, dass die weiße Rasse der schwarzen überlegen ist. Der angehende Ethnologe Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) zweifelt an einer so simplen Rassentheorie. Während der schauerlichen „Deutschen Kolonial-Ausstellung” zur Zeit des angehenden 20. Jahrhunderts in Berlin lernt der angefeindete Außenseiter die Herero-Frau Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama) kennen. Der junge Mann fühlt sich zu ihr hingezogen. Vor allem aber stärkt sie seine Überzeugung, dass die gängige Lehre schlicht falsch ist. Weit entfernt im Süden Afrikas schlagen die Soldaten des Kaiserreichs den Aufstand der Herero brutal nieder. Alexander Hoffmann ist Teil der Expedition. Er soll Artefakte einsammeln und Skelette zur weiteren Erforschung nach Deutschland schicken. Sein Herz aber hängt er an die Suche nach Kezia Kambazembi.
Der Regisseur Lars Kraume (DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER) hat sein Filmschaffen dem Erinnern an Unrecht aus Deutschland gewidmet. Sein Drama DER VERMESSENE MENSCH ruft brutal klar ins Gedächtnis, wie Deutschland nach einem „Platz an der Sonne“ strebte und dabei schwarze Schatten warf.