Der in Duisburg aufgewachsene deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann beschreibt den Mercator Palast in seinem Roman „Flucht“ als „... Kino aller Kinos, wo ich in einer einzigen wunderbaren Woche alle Trenker-Filme gesehen hatte, und eines Sonntagmorgens auch jenes Kulturprogramm über Tibet, das ich nie vergaß.“(*1) In einem Gespräch mit uns erinnert er sich an diese Leinwand als sein „Tor zur Welt“.
Der Mercator Palast war ein Filmtheater und Erstaufführungshaus von ungewöhnlicher Opulenz mit 1.200 Sitzplätzen, gelegen an Duisburgs prominentester Adresse, der Königstraße. Genauer gesagt an der Hausnummer 41. Sowohl auf als auch vor der Leinwand gab es Erstaunliches zu betrachten. Noch vor seiner Eröffnung hatten die Bauherrenfamilie Carstanjen und die eigens gegründete Betreibergesellschaft in einem Schreiben vom 25. September 1928 an den Stadtausschuss zu Duisburg ihre ehrgeizige Idee zu Papier gebracht: „Der Spielplan des Theaters, wie der äußere und innere Rahmen des Gebäudes sind darauf berechnet, ein führendes Unternehmen im rheinisch-westfälischen Industriegebiet darzustellen.

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